Tag 06 - 30.12.04
Dieser Donnerstag war der erste Tag, der uns morgens nicht mit Sonnenschein begrüßte. Irgendwie sah es draußen ziemlich matt aus. Und nass war es auch. So traf es sich eigentlich ganz gut, dass wir uns morgens mit Allan verabredeten. Unser e-plus Handy mit Prepaid Karte läuft nicht im Ausland und Allan bot uns eines seiner Mobiltelefone an. Helga und ich fuhren morgens also gen Simon's Town, weil Wendy und Allan dort wohnen. Am hiesigen kleinen Bahnhof stürmte ich ein Münztelefon und erreichte den guten Mann daheim. Keine fünf Minuten später kam er mit seinem Golf vorbei und fuhr mit uns (also mit beiden Wagen) erst einmal zu sich nach Hause, um uns zu zeigen, wo und wie Wendy und er wohnen. Ich muss schon sagen: so ein Wohnzimmerfenster zur False Bay raus mit ausreichend Gelegenheit, Delfine und Wale zu beobachten - das hat schon was! Nun ja, er drückte uns eines seiner alten Handys in die Hand (sogar mit deutschem Handbuch - cooler Service) und es ging direkt weiter zur Einkaufszentrale zwischen Fish Hoek und Simon's Town.
Dort angekommen organisierte Allan uns erst einmal eine Telefonnummer .. irgend so ein Starterpaket mit SIM Karte (heißen die Dinger so?) und geringstmöglicher Aufladung. Das Starterpaket kostete nur ca. 1 EUR - ich hätte nie gedacht, dass es so dermaßen einfach und günstig ist, eine südafrikanische Mobiltelefonnummer zu bekommen :-)! Anschließend gingen wir noch in's Wimpy, einer Fast Food Kette in Südafrika. Für Kaffee und Eis kann man den Laden sogar empfehlen.
Nach der kurzen Rast in dieser Kette trennten sich unsere Wege. Und da wir nun schon mal in Simon's Town waren und das Wetter immer noch nicht prickelnd war, entschlossen wir uns, zum Boulders Beach zu tingeln, um den dortigen Pinguinen "Hallo" zu sagen (siehe Bilder 1-3). Ich muss zugeben, dass mich die kleinen Viecher echt beeindruckt haben. Ordentlich laufen können die Dinger zwar nicht, aber süß sind sie dann dorch irgendwie.
Nach der Erfahrung mit den zahlreichen kleinen Gastgebern am Boulders Beach - es war immer noch bedeckt - machten wir uns auf den Weg zum Canal Walk, dem größten Einkaufszentrum in Afrika südlich des Äquators. Unterwegs kamen wir in Fish Hoek vorbei und bemerkten eine riesige Menschenmasse am Straßenrand. Viele Leute parkten einfach ihre Autos und gesellten sich zu der Meute, die interessiert auf's offene Wasser starrte. "Was die können, können wir natürlich" dachten wir uns und taten es den ganzen Menschen nach. Schnell wurde deutlich, was die Aufmerksamkeit aller auf sich zog: ca. 15 - 20 Delfine tummelten sich in Strandnähe im kühlen Nass, blieben eine ganze Weile an ziemlich ähnlicher Stelle und zogen dann - nach vielen Minuten - weiter in's offene Meer hinaus. Helga hat dieser Umblick mehr oder weniger umgehauen .. wann sieht man so etwas schon in Herdecke? :)
Für uns ging's nach dieser Erfahrung weiter zum Canal Walk. Ganze 400 Geschäfte sind dort in einem einzigen Gebäude ähnlich dem Centro in Oberhausen, nur wesentlich größer und schöner, untergebracht. Und in diesen Geschäften verbrachten wir dann auch die nächsten paar Stunden, unterbrochen von einem Besuch bei Primi Piatti (siehe Bild 4), einer Pizzeria, die in einem der Reiseführer empfohlen wurde. Also die Idee, eine Pizzeria im Stil einer Fabrikhalle aufzuziehen und die ganzen (ausnahmslos männlichen) Ober im Blaumann antreten zu lassen war schon cool, aber die Pizzen waren nun wirklich alles andere als berauschend! Nimm dies als Warnung, solltest du je mit dem Gedanken spielen, in einer der Filialen dieser Kette essen zu wollen.
So shoppten wir noch etwas weiter und fuhren schließlich abends bei Einbruch der Dunkelheit wieder zurück nach Kapstadt in unsere Bleibe.